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Katholische Militärseelsorge
Webauftritt des Katholischen Militärordinariates der Republik Österreich
Am 8. Dezember begeht die katholische Kirche eines ihrer bedeutendsten Hochfeste: Mariä Empfängnis. Dieses Datum liegt bewusst neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens am 8. September und erinnert an den Glauben, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an frei von der Erbsünde war.
Oft wird dieser Festtag missverstanden: Er bezieht sich nicht auf die jungfräuliche Empfängnis Jesu, sondern auf die Überzeugung, dass Maria selbst bereits im Mutterleib ein einzigartiges Gnadengeschenk Gottes erhielt.
Die theologische Bedeutung
Das Lukasevangelium spricht Maria als „Begnadete“ an – ein Titel, der sich über die Jahrhunderte hinweg theologisch immer weiter entfaltet hat. Die Kirche sieht in Maria eine Frau, deren Beziehung zu Gott von Anfang an ungetrübt war – eine Erwählung, die sie zur Mutter Jesu vorbereitet.
Das Dogma von 1854
Papst Pius IX. erklärte die Lehre der unbefleckten Empfängnis 1854 feierlich zum Dogma. Die Kirche bekennt seitdem offiziell, dass Maria durch ein einzigartiges Gnadengeschenk Gottes im Hinblick auf die Erlösungstat Jesu Christi vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde.Dieses Dogma ist klar von der jungfräulichen Empfängnis Jesu zu unterscheiden, die auch andere christliche Konfessionen anerkennen.
Historische Entwicklung des Festes
Die Wurzeln des Festtages reichen weit zurück:
8.–9. Jahrhundert: erste Feiern der Empfängnis Mariens
1477: Papst Sixtus IV. etabliert das Hochfest am 8. Dezember
1708: das Fest wird für die gesamte Kirche verbindlich
Johannes Duns Scotus prägte die bis heute gültige theologische Begründung, dass Maria „im Hinblick auf die Verdienste Christi“ vor der Erbschuld bewahrt wurde.
Ein Fest mit weltweiter Bedeutung
Mariä Empfängnis ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, darunter Österreich, Liechtenstein, Italien, Spanien, Portugal, Malta, Chile und Argentinien. In den orthodoxen Kirchen wird der Festtag am 9. Dezember begangen.
Mariä Empfängnis in Österreich: Ein historisch tief verwurzelter Feiertag
In Österreich reicht die Tradition des 8. Dezember bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Nachdem Wien von der Fremdherrschaft verschont geblieben war, erklärte Kaiser Ferdinand III. Maria im Jahr 1647 zur Schutzpatronin Österreichs und legte Mariä Empfängnis als Feiertag fest.
Während der NS-Zeit abgeschafft, wurde der Tag nach einem breit getragenen Volksbegehren 1955 wieder als gesetzlicher Feiertag eingeführt – auch als Ausdruck des Dankes für die wiedererlangte Freiheit Österreichs.
Öffnung der Geschäfte seit 1995
Bis 1995 blieben Geschäfte am 8. Dezember geschlossen. Da jedoch viele Menschen an diesem Tag zum Einkaufen ins Ausland auswichen, wurde eine Gesetzesänderung vorgenommen. Seitdem dürfen Geschäfte an Mariä Empfängnis öffnen – und der 8. Dezember entwickelte sich zu einem der umsatzstärksten Tage der Adventzeit.
Feier des Hochfestes in der St. Georgs-Kathedrale
Auch die St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt begeht dieses Hochfest in besonderer Weise. Die feierliche Messe zu Mariä Empfängnis findet dort am 8. Dezember um 10:00 Uhr statt und bildet jährlich einen bedeutenden liturgischen Höhepunkt, der viele Gläubige zusammenführt.
Quellen: kathpress.at, https://www.katholisch.at/mariaeempfaengnis
Militärbischof Werner Freistetter Pontifikalamt feierte das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria in der St. Georgs-Kathedrale
Am 8. Dezember beging Militärbischof Werner Freistetter in der St. Georgs-Kathedrale mit der zusammengekommenen Feiertagsgemeinde das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Mariä Empfängnis). An diesem Festtag gedenkt die Kirche des Tages, an dem die Großmutter Jesu, Anna, Maria empfangen hat, deren Geburtsfest dann im September begangen wird.
Marienfeste leiten uns immer zu Christus
„Marienfeste leiten uns immer zu Christus: Maria zeigt ihn uns!“ Mit diesen Worten führte Militärbischof Werner Freistetter beim Pontifikalamt hin zu den Lesungen des Tages und betonte damit die Besonderheit Mariens.
Was der 8. Dezember ist
Mit den Worten „Der 8. Dezember ist eigentlich Weihnachten vor Weihnachten!“ leitete Bischof Freistetter seine Predigt ein. Und er betonte in seiner Predigt, dass Maria ein Geschöpft sei wie wir, aber die Gnade Gottes bei ihr so ergiebig ist, dass diese Frau in der Strahlkraft der Erlösung steht.
Die Einzigartigkeit von Maria wurde auch hervorgeheben durch den Kommunionvers, der für diesem Tag gewählt wurde:
Großes hat man von dir gesagt, Maria,
denn aus dir ging hervor die Sonne der Gerechtigkeit,
Christus, unser Gott.
Die wegen Corona präludierten Formen der Mariengesänge - von der Familie Weinfurter vorgetragen – unterstützten die Innigkeit des Hochamtes.
Am 8. Dezember 2014 lud die St. Georgs-Kathedrale zum Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria und zur anschließenden Anbetung. Zum Ordinarium ertönte die Missa brevis Sti. Joannis de Deo von Joseph Haydn mit ARS MUSICA unter der bewährten Leitung von Prof. Dr. Peter Hrncirik. Gleichzeitig begann das 25. Priesterjahr des Rektors Siegfried Lochner.
Ein Bericht von Hptm Prof. Mag Serge Claus
Die Gläubigen versammelten sich zum Fundament der Marienfeste: Maria tritt in dieses Leben ohne Erbsünde, ganz in der Freundschaft Gottes. Was Erbsünde ist, erläuterte der Rektor in seiner Ansprache:
„Gott hat den Menschen, also auch Adam und Eva, als gut geschaffen, hat aber die Freundschaft auf die Probe gestellt. Sie konnte dann der lügnerischen Frage der Schlange, eines Abbildes des gefallenen Engels, nicht widerstehen und aßen vom Baum der Erkenntnis, weil sie sich über das Gesetz Gottes stellen wollten. Die Konsequenz überlegen sie nicht, sobald geschehen erkennen sie, dass sie nackt sind, d. h. dass sie ein Geschöpf Gottes sind. Seitdem ist die Erkenntnis begrenzt und das Herz ist vom Bösen angezogen, so wird es Nacht auf Erden. Jedoch mit dem heutigen Tag die Morgenröte erkennbar: Maria ist der Leuchtturm in der finsteren Nacht! Eine Frau wird die Schlange zermalmen hieß es im Alten Testament. Maria ist die rettende Arche, durch sie kommen alle zu Jesus.
Heutzutage gilt es noch immer die gleiche Entscheidung zu treffen: Die Welt predigt eine Abkehr von Gott und behauptet eine neue Freiheit zu finden. Wir wollen uns an Maria orientieren, ihr Verständnis war auf Gott gerichtet, so ging sie von Gnade zu Gnade bis sie mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.“ Am Ende erbat der Militärdekan das Gebet für ihn an seinem Weihetag vor 24 Jahren, er sei wie alle gnadenbedürftig.
Zur Kirchenmusik Haydns, seine Kleine Orgelsolo-Messe entstand um 1775 gewidmet dem Gründer der barmherzigen Brüder. Sie ist für kleinste Raumverhältnisse konzipiert, zudem ist sie eine der kürzesten Vertonungen des Messordinariums.
Im Anschluss leitete der Rektor das Gebet bei der feierliche Anbetung.

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